PRESSEINFO

Ein Bild von ...

Die Gemeinwohl-Ökonomie Österreich begrüßt den Beschluss des EU-Parlaments zur Lieferkettengesetz-Richtlinie CSDDD und nennt Verbesserungspunkte

Brüssel, Wien 02.06.2023 | Die GWÖ-Bewegung in Österreich begrüßt den Beschluss des EU-Parlaments seiner Position zur CSDDD, der Lieferketten-gesetz-Richtlinie. Das Plenum folgte bis auf in einem Punkt – Art. 26 – weitgehend dem Vorschlag des federführenden Rechtsausschusses, mehrere Verwässerungsversuche wurden abgewendet. Dennoch könnte die Regulierung vereinfacht werden, indem die beiden “CS”-Richtlinien CSRD und CSDDD zusammengelegt werden, wie es die Gemeinwohl-Bilanz bereits vorsieht.

„Ein erster Schritt in die richtige Richtung“

„Mit der CSDDD wird ein weiterer Pflock auf dem Feld der internationalen Verantwortung der Wirtschaft eingeschlagen“, begrüßt Christian Felber, Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung, die Position des EU-Parlaments, zumal aus der Sicht der GWÖ globale Wirtschaftsfreiheiten und -Rechte sowie entsprechende Pflichten und Verantwortung zwei Seiten einer Medaille sein müssen. Bezeichnender Weise fiel nun ausgerechnet der Artikel 26 der CSDDD dem Parlamentsvotum zum Opfer, der das Management direkt in die Verantwortung zur Überwachung der Sorgfaltspflichten genommen hätte. Übrig blieb nur Artikel 25, der das Management zur „Beachtung“ von Risiken bezüglich der Menschenrechte sowie des Umwelt- und Klimaschutzes verpflichtet. „Das ist deutlich weniger als die einklagbare Pflicht zur Überwachung der entsprechenden Sorgfaltspflichten, und die Tatsache, dass der Rat in seiner Position auch Artikel 25 streichen will, zeigt, wie wenig die EU-Gesetzgebungsorgane bereit sind, internationale Konzerne ernsthaft in die Pflicht zu nehmen“, so Felber. Positiv vermerkt die GWÖ, dass die Schwelle der betroffenen Unternehmen – deutlich niedriger als im deutschen Lieferkettengesetz – auf 250 Mitarbeitende gesenkt wurde und dass der Finanzsektor nicht ausgeklammert wurde. „Alles in allem ist es ein Anfang, der in die richtige Richtung geht“, so Felber. Die GWÖ setzt sich nun dafür ein, dass im Trilog zwischen EU-Parlament, Rat und Kommission ein möglichst ambitionierter finaler Text der CSDDD herauskommt.

CSRD und CSDDD könnten auch zusammengelegt werden

Für die Zukunft befürchtet Felber ein Stückwerk an zu vielen, zu umfangreichen und nicht gut aufeinander abgestimmten neuen Regulierungen wie neben den beiden „CS“-Richtlinien CSRD und CSDDD auch die Taxonomie, die Finanzmarkt-Offenlegungsverordnung, die Anti-Greenwashing-Initiative und andere. „Es ginge auch einfacher“, so Felber, „indem die unternehmerische Nachhaltigkeitsperformance einmalig und quantitativ vergleichbar für alle Stakeholder gemessen wird. Dann könnten alle Stakeholder – Finanzierer, öffentliche Einkäufer, Wirtschaftsförderer und Konsument*innen – sich daran orientieren.
Die Gemeinwohl-Bilanz leistet bereits diesen „einen Guss“, der nicht nur Transparenz schaffen würde, sondern auch die Möglichkeit zur Verknüpfung mit positiven und negativen Anreizen für z. B. besonders klimafreundliche oder -schädliche Unternehmen. Auch die Integration der direkten Verantwortung des Managements für den Schutz der Menschenrechte wäre problemlos möglich“, so Felber abschließend.

SEHENSWERT

Terminaviso 21. Juni 2023 »Zukunftsfähig Wirtschaften«

Impulsvorträge und Auszeichnung von 20 Salzburger Unternehmen

Wir laden herzlich zum 360°//GOOD ECONOMY IMPULS am 21. Juni in die FH Salzburg, Campus Urstein ein.
»Zukunftsfähig Wirtschaften« | Salzburg
20 Salzburger Unternehmen, die kürzlich erfolgreich ihre Gemeinwohl-Bilanzierung abgeschlossen haben, erhalten im Rahmen der Veranstaltung ihre Urkunde und sprechen über ihre Werte und ihr Tun.
Eva Brucker startet mit einem Impuls zu "Nachhaltigkeit im Tourismus" und Stefanie Wallinger zu "Abfall als Ressource". Im Anschluss erfolgt die Urkundenverleihung anlässlich der Gemeinwohl-Bilanzierung von 20 Unternehmen. Sie zeigen vor, wie bereits heute zukunftsfähiges Wirtschaften gelebt werden kann und sind damit Vorbild für andere Betriebe, die sich auf den Weg in Richtung ganzheitliche Nachhaltigkeit machen wollen. Die Gemeinwohl-Bilanz dient einerseits als Instrument der Organisationsentwicklung für kontinuierliche Verbesserung, und andererseits als transparenter Nachhaltigkeitsbericht, um den Mehrwert für Mitarbeitende und Kund*innen sichtbar zu machen.

SPRECHER*INNEN

Stellen Sie uns Ihre Fragen zur Gemeinwohl-Ökonomie.

Ein Bild von ...
Unsere Sprecherinnen und Sprecher der Gemeinwohl-Ökonomie vertreten die Bewegung bei Medienanfragen, Podiumsdiskussionen und Interviews.

BASISINFOS

Erstinfos zur Gemeinwohl-Ökonomie

Infos zur Gemeinwohl-Ökonomie
Die international agierende Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung nahm 2010 von Wien aus ihren Anfang. Mittlerweile umfasst die Initiative weltweit rund 5.000 Mitglieder in über 170 Regionalgruppen und mehr als 1.000 bilanzierte Unternehmen, Organisationen und Kommunen, die die Vision der Gemeinwohl-Ökonomie verbreiten, umsetzen und weiterentwickeln. Gerne beantworten wir all ihre Fragen.

PRESSEVERTEILER

An- und Abmeldung

Ihre Mailadresse ist in unserem Presseverteiler. Sie erhalten aktiv presserelevante Infos zur Gemeinwohl-Ökonomie. Sollten Sie dies nicht wünschen oder eine Kollegin oder einen Kollegen empfehlen wollen, bitten wir um Ihre Rückmeldung.
facebook linkedin email instagram website