Denkräume mit Helmo Pape

 

Das hat mich dann doch überrascht: ca. 50% der Menschen in Österreich leben bereits heute von Transferzahlungen, ca. 5% von Erträgen aus Vermögen und der Rest von Einkommen aus persönlicher Arbeit.

Als Transferzahlungen sind hier Einkommen aus Pensionen, Sozialleistungen, Arbeitslosengeld, und genauso die Ausgaben die von Eltern an die Kinder gehen, denn auch sie haben ja keine Arbeitseinkommen.

Ein interessantes Gedankenspiel.

Was wäre wenn wir Arbeit neu definieren würden und die Erziehungsarbeit von Eltern als einen wertvollen und daher auch zu honorierenden Beitrag für die Gesellschaft anschauen würden?

Und was wenn wir die Steuern und Abgaben auf Arbeit auf Null setzten würden und dafür die Mehrwertsteuer drastisch erhöhen? Material würde teurer, Arbeit billiger. Nach den „Gesetzen“ der Marktwirtschaft würde dann weniger Material verbraucht und viel mehr repariert, weil Arbeit ja billiger zu bekommen ist. Nicht weil der Arbeiter weniger bekommt, sondern weil die Steuern und Abgaben gesunken sind.

Schon spannend einmal ganz neu zu denken. Helmo Pape hat mir viele Anregungen gegeben……

Gebhard Moser

Helmo Pape
Ex-Banker und Grundeinkommens-Aktivist

Mitbegründer des österreichischen Vereins “Generation Grundeinkommen” – nach anfänglicher Ablehnung des Bedingungslosen Grundeinkommens doch zum wahren Aktivisten dafür geworden.

Lange Zeit arbeitete Pape in der Finanzbranche und handelte mit Wertpapieren und Derivaten, bis er eines Tages für sich erkannte, dass seine Tätigkeit viel Schaden an der Gesellschaft anrichte und keinen wirklichen Beitrag zum Gemeinwohl beinhalte.

Als er erstmals von der Idee des BGEs hörte, sträubte er sich instinktiv dagegen. In seinem ablehnenden Modus glaubte Pape nicht an die Idee, bedingungslos Geld erhalten zu können. Je mehr er sich jedoch mit dieser Idee beschäftigte, desto größer wurde die Einsicht, dass die Erwerbstätigkeit zu einem Muss geworden sei und sich die komplette Gesellschaft unter Druck und Zwang befinde.

Quelle: Akademie für Gemeinwohl